-*ismus/-*ismen Strukturelle Diskriminierung gegen Personen auf Basis bestimmter konstruierter Eigenschaften sind -ismen.
Ableismus (oder auch Behindertenfeindlichkeit) beschreibt die (strukturelle) Abwertung von Personen auf Basis von Fähigkeiten. Gegenüber einer sozialen Norm werden Körper, die von dieser abweichen, diskriminiert.
(eng.: „Sex“)
Meint alle körperlichen, geschlechtsspezifischen Merkmale. Durch diese Klassifikaiton wird eine vermeintlich natürliche Binarität von Mann/Frau konstruiert, die sich nach Erkenntnissen der Forschung nicht halten lässt.
(lat. „diesseits“) Personen, die sich mit dem binären Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurden, identifizieren.
siehe dyadisch
dyadisch Kurz: Dya. Personen, die nicht inter sind. Heißt: Personen, die einen Körper besitzen, der normativen Vorstellungen von Geschlecht entspricht.
ist alles, was einer
Person das Gefühl von Stärke vermittelt – jenseits von und trotz der Diskriminierung, die dieser Person begegnen mag, trotz und jenseits von Gefühlen von Ohn- und Unmacht dazu. Empowerment kann auch Selbst_Ermächtigung und Zurück_Gewinnung einer Handlungsoption in gewaltvollen diskriminierenden Situationen und Lebensrealitäten sein. Durch Empowerment kann die eigene Stärke wieder spürbar gemacht und Verbündete gefunden werden.
ENBY siehe Nonbinary
Personen, die nicht inter sind.
Heißt: Personen, die einen Körper besitzen, der normativen Vorstellungen von Geschlecht entspricht.
Essenzialismus … sind Denkarten und Aussagen, bei denen von einem zugrundeliegenden und unveränderbaren Kern von Dingen ausgegangen wird. Ein häufiger Essentialismus ist zum Beispiel die transfeindliche Annahme, dass sich Personen aufgrund von bestimmten
Femininitätsfeindlichkeit in hegemonial männlicher Kultur werden Dinge, die als feminin eingestuft werden, häufig als schwach/egozentrisch/oberflächlich abgewertet. Strukturell führt das dazu, dass normative Ansprüche (hegemonial) männlich performende Personen belohnen.
Steht kurz für FrauenLesbenInterTransNonbinary. Die Reihenfolge der Buchstaben ist frei wählbar.
ist der englische Begriff für das, was im Deutschen als „soziales Geschlecht“ bezeichnet wird. Gemeint sind die individuelle Identität und soziale Rolle jedes Menschen in Bezug auf das Geschlecht und wie diese in einer Gesellschaft bewertet werden. Ursprünglich wurde dabei vom biologischen Geschlecht (Sex) direkt auf das soziale Geschlecht (Gender) geschlossen und über die Veränderbarkeit des sozialen Geschlechts diskutiert. Genderung ist der Prozess der Vergeschlechtlichung, d.h. durch Genderung werden Personen über Geschlecht wahrgenommen, definiert und zugerichtet.
Die Gender Gap (Unterstrich) stellt eine sprachliche Intervention dar, die neben dem Dualismus von Mann und Frau Raum für andere Geschlechteridentitäten lassen will. Durch einen Bruch im Sprachbild sollen gap und Sternchen den Lesefluss stören. Dadurch soll immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es jenseits der gesellschaftlich anerkannten Zweigeschlechtlichkeit noch weitere Geschlechter gibt.
Hegemoniale Männlichkeit … beschreibt Verhalten und Strukturen, die Männer, und insbesondere dyacis-Männer, über andere Personen stellen. Dies geschieht u.a. durch Mackerhaftigkeit, dominantes Redeverhalten, Logozentrismus, Abwertung von Gefühlen und das Kleinreden von Diskriminierung. Hegemonial männliches Verhalten muss dabei nicht durch dyacis-Männer ausgeführt werden, sondern kann durch jede Person erfolgen.
Mit dem Begriff der Heteronormativität wird benannt, dass die binäre und vermeintlich eindeutige Zweigeschlechtlichkeit und die Heterosexualität in unserer Gesellschaft die Norm darstellen. Durch diese Machtstruktur werden alle diejenigen abgewertet, die sich jenseits der Zweigeschlechtlichkeit verorten, oder deren Körper nicht der sexistischen Norm entsprechen. Und alle diejenigen, die mit der Vorstellung, dass sich Mann und Frau gegenseitig heterosexuell begehren, brechen, indem sie beispielsweise lesbisch l(i)eben
(lat. „zwischen“) Inter, Intersex oder auch intergeschlechtlich sind Personen, deren Körper von der normativen Vorstellung zweigeschlechtlicher Körper abweichen. Diese Begriffe sind Selbstdefinitionen, während der Begriff der „Intersexualität“ aus einer medizinisch pathologisierenden Perspektive geprägt wurde. Auf Basis medizinischer Einschätzung und rechtlicher Ordnung werden oft kurz nach ihrer Geburt die Körper von inter Personen mittels Operationen, Hormongabe und Sozialisation gewaltvoll dem Bild binärer Zweigeschlechtlichkeit angepasst.
Beispiele sind etwa der Zusammenhang von Klassizismus, Rassismus und Ableismus. Mit einer intersektionalen Perspektive kann es mitunter möglich sein, Mehrfach-Diskriminierungen und aus der Überschneidung der einzelnen Diskriminierungsformen entstehende Folgen sichtbar zu machen.
Bezeichnung für individuelle, strukturelle oder kulturelle Diskriminierung, Ausbeutung und Marginalisierung von Personen in Bezug auf ihren tatsächlichen oder den ihnen zugeschriebenen sozialen und/oder bildungspolitischen Status.
Der Begriff stammt aus der Soziokratie: Eine Entscheidung gilt, solange keiner einen Einspruch hat. Auch als Einwilligung für sexuelle handlungen geläufig, wenn alle Parteien bei klarem Verstand und volljährig sind.
Oft auch: Eng. Consent.
Der Begriff Neurodiversität bezeichnet die Vielfalt menschlicher Daseinsformen aufgrund verschiedener neurologischer Funktionsweisen. Bei normabweichenden neurologischen Funktionen gibt es außerdem den Begriff neurodivergent/ Neurodivergenz. Personen, deren neurologische Funktionen gesellschaftlichen Normen entsprechen, sind hingegen neurotypisch.
kurz: Enby. Personen, die sich außerhalb der hegemonialen Zweigeschlechtlichkeit verorten. Die Lebensrealität von nicht binären Personen ist divers, sie können gleichzeitig auch cis/trans und dyadisch/inter sein.
Beschreibt ein gesellschaftliches System von sozialen Beziehungen der männlichen Herrschaft. Wird von einer patriarchalen Gesellschaft gesprochen, meint dies eine Gesellschaft, in der die Herrschaft der dyacis-Männer über FrauenLesbenInterTransNonbinary institutionalisiert und manifestiert ist. In patriarchalen Strukturen ist das Weibliche dem Männlichen strukturell untergeordnet. Das Patriarchat ist eine gewaltvolle Gesellschaftsstruktur, die es zu bekämpfen gilt.
sind Bezeichnungen von Personen in dritter Person. Es gibt eine breite Auswahl an verschiedenen Pronomen, wie u.a. ‘sie’, ‘es’, ‘m’, ‘si:er’, aber auch die Möglichkeit, dass Personen kein Pronomen für sich wünschen oder den eigenen Namen als Pronomen verwenden. Pronomen können nicht von Körpern abgelesen werden, sondern nur durch Fragen herausgefunden werden. Anderen Personen ein Pronomen einfach zuzuweisen, ist gewaltvoll. Entsprechend ist es dann besser, bis 1 fragt, den Namen der Person statt Pronomen zu verwenden.
In der (endo-cis)Heteronormativität werden anderen Personen Geschlechter, Sexualitäten etc. zugeschrieben und zugewiesen. Die Möglichkeit von Selbstdefinitionen, zum Beispiel bei Geschlecht, Sexualität, Pronomen etc., ist ein Gegenentwurf zu der gewaltvolllen Struktur der Fremddefinitionen.
Sexismus als strukturelles Machtsystem ist gesellschaftliche Realität, er ist institutionell verankert und individuell verinnerlicht. Sexismus ist das Resultat einer gegensätzlichen Unterscheidung und Biologisierung von genau zwei Geschlechtern, denen jeweils unterschiedliche Fähigkeiten zugeschrieben werden und die hierarchisiert werden. Durch Sexismus werden endocis-Männer gegenüber FrauenLesbenInterTransNonbinary privilegiert.
(lat. „jenseits“, „hinüber“) Trans wird als Oberbegriff für alle Personen verstanden, für die das gelebte Geschlecht keine zwingende Folge des bei Geburt zugewiesenen Geschlechts ist, oder die sich mit diesem nicht identifizieren können oder wollen. Zudem bezeichnen sich Personen als trans*, die ihre Geschlechtsidentität jenseits der Zwei-Geschlechterordnung leben.
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